Diese Fitnesstrainingsmethode zählt zu den nichttraditionellen Trainingsformen und wird daher von der Fachliteratur nicht sehr unterstützt. Zu CrossFit gibt es nur wenige dokumentierte Studien, meisten sind es nur anekdotische Berichte. Mehrere Forscher haben festgestellt, dass ein Ausdauertraining in Verbindung mit High-Volume-Mehrgelenk-Übungen die Ausdauerleistungsfähigkeit und die maximale aerobe Kapazität steigert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die maximale aerobe Kapazität durch die schweren Kräftigungsübungen in Kombination von der Rekrutierung der großen Skelettmuskeln im Oberkörper verbessert wird (O’Hara et al., 2012). Die einzige große Studie zum Thema CrossFit wurde im Jahr 2010 von der US Army durchgeführt. In dieser Studie führten vierzehn Soldaten über einen Zeitraum von sechs Wochen ein CrossFit Programm durch. Die Ergebnisse zeigen zum Einen, dass die Soldaten ihre körperliche Fitness steigern konnten. Diese Steigerung beläuft sich von 3,79% – 41,92% und im Durchschnitt haben sich die Soldaten um 22,33% verbessert. Zusätzlich konnten sich alle Soldaten, ob schon vorher besser trainiert oder nicht, in den drei verschiedenen Stoffwechselwegen verbessern (Paine, Uptgraft, & Wylie, 2010).
Das Unternehmen CrossFit hat auch sein eigenes Journal herausgebracht und veröffentlicht jeden Monat mehrere Artikel zum Thema CrossFit. Hier muss man aber kritisch anmerken, dass die Artikel keinen wissenschaftlichen Hintergrund haben bzw. in der Fachliteratur als nicht wissenschaftlich angesehen werden, da sie nur aus Sicht des Unternehmens geschrieben sind und sich nicht
kritisch mit der Materie auseinandersetzen. Dazu erfüllen sie keine wissenschaftlichen Standards. Trotzdem scheint es, dass das CrossFit Training eine sehr effiziente Art ist, seine körperliche Fitness zu steigern. Hinzu kommt, dass es sehr ökonomisch ist, daher kann es sehr interessant für die Mannschaftssportarten werden. Die verschiedenen Übungen können sportartspezifisch konstruiert werden und somit den Athleten immer wieder neue Reize anzubieten. Paine et al. (2010) zeigen in ihrer Studie ebenso, dass gerade sehr gut trainierte Personen sich nochmals steigern konnten. Könnten sich die Athleten in den drei Stoffwechselprozessen nur gering verbessern, wäre dies schon von enormem Nutzen, da alle drei gleichzeitig trainiert werden.
Auf den ersten Blick scheint diese Methode für viele Sportarten optimal zu sein, vor allem aber für die Mannschaftssportarten, da sie sehr ökonomisch ist und die Prozesse verbessert, die für diese Sportarten benötigt werden. Kritisch zu betrachten ist zuerst einmal die hohe Intensität. Durch diese hohe Intensität benötigen die Athleten eine ausreichende Regeneration. Diese ist in Kombination mit dem übrigen Training mit dieser Methode höchstwahrscheinlich nicht gegeben. Hier wäre ein erster Ansatzpunkt, dies wissenschaftliche zu über-prüfen. Des Weiteren kann die hohe Ausschüttung von Laktat und Stress-hormonen (Adrenalin, Noradrenalin) zu einem Übertraining führen. Auch hier müsste die Forschung nachprüfen, ob durch dieses Training die Laktat-bildungsrate gesenkt wird bzw. der Körper besser fähig ist, das Laktat und die anderen Stoffwechselendprodukte besser abzubauen, und wie der Körper mit den Stresshormonen umgeht. Möglicherweise wird der Körper resistenter gegenüber den Stresshormonen und kann dadurch eine höhere Leistung abrufen. Weiter müsste überprüft werden, ob es zu Hypertrophie, Kraftzuwachs und Schnelligkeitszuwachs kommt Ein weiterer kritischer Punkt ist die Ausführung in Kombination von Schnelligkeit und hohen Intensitäten. Ist der Athlet nicht auf diese Übungsausführungen vorbereitet und führt die Übungen nicht technisch exakt aus, kann es zu Verletzungen in den Bereichen der Wirbelsäule, Hüfte und Schultern kommen. Hierbei sind nicht nur muskuläre Probleme gemeint, sondern diese Probleme betreffen den passiven und den aktiven Bewegungsapparat. Daher müssen im Mannschaftssport die Athleten über einen längeren Zeitraum auf diese Intensitäten vorbereitet werden, so dass sie fähig sind, die Übungen mit einer hohen Geschwindigkeit immer noch technisch sauber durchzuführen. Darüber hinaus kann man keine eindeutige Periodisierung des Trainings wahrnehmen bzw. es herrscht ein Mangel an Periodisierung. Hinzu kommt, dass viele Trainings eine unlogische oder zufällige Übungssequenz aufführen, was wiederum zu den oben genannten Problemen führen kann.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das CrossFit Training durchaus seine Vorteile hat; ob diese Vorteile für Personal Training und Mannschaftssportarten überwiegen, muss noch durch die Forschung belegt werden.
Die postulierten Effekte müssen noch mehr in Studien untersucht werden, um zeigen zu können, wie effektiv diese Art des Trainings tatsächlich ist. Aber durch eine gute Vorbereitung und eine qualifizierten Überwachung könnten möglicherweise neue Reize für Athleten gesetzt werden. Überdies muss eine Systematik erstellt werden, das Training periodisieren zu können. Hinzu kommt, dass ein Übungskatalog erstellt werden sollte, der sportartspezifisch eine logische Übungssequenz darstellt.