Myofasziales Training
Roll dich fit mit Faszientraining.
Myofasziales Training ist eine Form des Beweglichkeitstraining, bei dem unter Zuhilfenahme von Schaumstoffrollen Verklebungen in den Faszien gelöst werden, was zu einer erhöhten Beweglichkeit führt.
Was sind Faszien?
Die Faszie ist ein straffes Bindegewebe, das beispielsweise den Muskel umhüllt. Früher wurde der Faszie keinerlei Funktion zugesprochen. Inzwischen ist jedoch bekannt, dass es eine Faszie gibt, die den gesamten Körper umspannt und mit den Muskeln ein Konstrukt bildet, dass nur zusammen funktioniert und nicht unabhängig. Folglich haben Faszien einen Einfluss auf Bewegung, Muskulatur und Haltung – und sind damit auch trainierbar.

Weshalb sollte man Faszien trainieren?
Die Faszie besteht hauptsächlich aus Wasser, Kollagen und Zucker-Eiweiß-Verbindungen. Dadurch, dass die Faszie Eiweiß beinhaltet, kann sie sich ständig an die täglichen Anforderungen anpassen. Hervorzuheben sind hier die Veränderungen in Länge, Stärke und Gleitfähigkeit. Zudem hat ein gesunder Faszienkörper die Fähigkeit, straff, stark und belastbar zu sein, und er besitzt eine sehr große Elastizität. Viele Verletzungen sind oftmals Faszienverletzungen. Das bedeutet, dass die Faszien einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit haben: Bei elastisch federnden Bewegungen verlängert sich der Muskel nur sehr wenig. Die Sehnen verkürzen und verlängern sich, die faszialen Sehnenplatten federn, und so wird die Bewegung herbeigeführt. Bei langsamen Bewegungen verkürzt sich der Muskel, und die dadurch entstandene Kraft wirkt auf die Sehnen, die diese dann passiv an den Knochen bzw. an das Gelenk weitergeben (Schleip, 2012). Darüber hinaus wirken Faszien wie Gummibänder und dienen als Energiespeicher. Daher führt ein gut trainiertes Fasziennetz zu einer erhöhten Leistungsfähigkeit des Körpers, unterstützt die Regenerationsprozesse im Körper und ist somit auch ein guter Schutz vor Verletzungen.
Wie gestaltet sich ein Faszien-Training?
Therapeuten nutzen die manuelle Therapie und das „Rolfing“, um den gestörten Stoffwechsel wieder in Gang zu bekommen, bzw. versuchen, durch Druck Adhäsionen und Verdickungen zu lösen.
Die Techniken, die jeder alleine praktizieren kann, werden mit Hilfe eines Tennisballes, BlackRoll oder Triggerpoint Grid durchgeführt. Die bekanntesten Hilfsmittel sind die BlackRoll und die Triggerpoint Grid. Diese festen Schaumstoffrollen übernehmen den Druck, den der Therapeuten normalerweise mit seinem Händen oder Ellenbogen ausüben würde.
Vom Prinzip ist die Anwendung einfach: Man bearbeitet die Faszie mit der Rolle, indem man sich auf die Rolle legt und sich langsam auf ihr vor und zurück bewegt. Bei Verknotungen und Schmerzen sollte auf der betroffenen Stelle leicht weiter Druck aufgebaut werden. Durch diesen Druck wird das Wasser aus dem Gewebe herausgedrückt. In der Entspannungsphase saugt sich das Gewebe wieder mit Wasser voll. In verletztem und überstrapaziertem Gewebe fehlt diese wichtige Flüssigkeit und es kommt zu Bewegungseinschränkungen und Leistungseinbußen. Durch diese Technik wird versucht wieder einen Normalzustand zu erreichen (Schleip, 2012).
Quellen:
Schleip, R. (Ed.). (2012). Fascia: The tensional network of the human body; the science and clinical applications in manual and movement therapy. Edinburgh: Churchill Livingstone Elsevier.